Meine Flucht – Teil 1: Vorbeitungen

Kleiner Prolog: Ich hatte gestern wieder viele Gedanken im Bett gehabt, mein Name „Gedanken Freak“ passt wie die Faust aufs Auge. Da habe ich unter anderem nachgedacht, ob ich vielleicht schreibsüchtig sein könnte. Aber ich möchte nur ganz kurz darauf eingehen, da ich geplant habe über meine Flucht aus meinen Elternhaus zu berichten, was mal wieder nicht leicht wird. Also ich bin zum Schluss gekommen, dass eine Sucht nicht nur eine Befriedung ist, sondern auch eine negative Seite hat, die einen Leiden lässt. Ich würde mich daher nicht als schreibsüchtig bezeichnen.

ACHTUNG: Dieser Beitrag ist hoch emotional und extrem persönlich. Wer das hier liest sollte sich gut vorbereiten und für die nächste Stunde alleine und ungestört sein (zumindest, wenn man eine gewisse Empathie hat).

Bevor ich die ganze Geschichte erzähle ist es erst einmal wichtig die Motive zu klären und ein wenig die Vorgeschichte dazu zu erzählen. Im Grunde genommen war ich unzufrieden mit meinen Eltern. Aus heutige Sicht kann ich sagen, dass ich nur unzufrieden mit mir selbst bin. Leider ist es nicht leicht das zu erkennen und ich kann auch leider keine Anleitung geben, wie man das macht. Angesichts der Tatsache dass ich mich selbst gefoltert habe haben meine Eltern versucht mir zu helfen und zwar mit Zwang, was meine Ablehnung enorm steigerte. So musste z.B. mein erfrorenen Finger in Weißkohl einwickeln und einen Handschuh anziehen. Ob das sinnvoll war, kann ich nicht sagen. In mir ist dann mit der Zeit die Wut immer größer und größer geworden, sodass irgendwann schlagartig alles raus musste. Und so habe ich an einem sonnigen Augustsonntag meinen ganzen Mut zusammengenommen und mit meinen Eltern geredet. Puh ist das schwer das zu schreiben, vor allem habe ich Angst vor einen vorurteilenden Kommentar oder wenn irgendjemand, der mich kennt das liest. Aber gut ich schreibe es trotzdem. Ich bin generell ein Mensch, der so ängstlich ist, dass er so sehr leidet bis alles schlagartig raus kommt. Ich habe mich so sehr vernebelt gefühlt und gezittert und habe versucht ruhig zu reden. Meine Mutter und meine Schwester haben viel geweint. Während ich das hier schreibe zittere ich schon. Ich war auch sehr ungeduldig und habe mich in den langen Gesprächen mit meinen Eltern wie in einem Kampf gefühlt, sie wollten mich nicht gehen lassen. Es war eine harte Zeit für mich und ich möchte es nicht noch einmal erleben, es war dennoch eine wichtige Lebenserfahrung. Ich bin so froh, dass ich es nun hinter mir ist. Ich dachte, dass es nur diesen einen Ausweg gibt und wenn ich ihn nicht nehme, dann ist mein Leben nicht lebenswert. Wir haben dann auch noch über Geld geredet und wie ich mir das ganze vorstelle und so. Ich wollte mit sehr wenig Geld auskommen und in der Natur schlafen. Ich will am besten aufhören zu schreiben, es ist richtig hart, weil das ist kein lockerer Beitrag, denn ich einfach mal schnell schreibe. Gut weiter gehts! Ich hatte ein wenig Geld um mir Ausrüstung zu kaufen und wollte so wenig Geld wie nur möglich ausgeben. Ich hatte auch keine Lust mehr mich durch die Schule zu quälen. Mal sehen, ob ich dazu auch was schreiben werde. Ich bin dann am nächsten Tag, das war der erste Schultag, ins Sekretariat gegangen und habe gesagt, dass ich die Schule verlassen möchte. Ich habe mich auf einen weiteren Kampf eingestellt, doch zu meinen überraschen musste ich nur ein Formular ausfüllen und konnte nach nicht einmal 10 min nach Hause gehen. Es dauerte aber ganze 2 Monate bis der große Tag kam. Bis dahin habe ich mich vorbereitet. Vor allem mein Bankkonto zu eröffnen hat so lange gedauert, da ich den ein oder anderen Fehler gemacht habe. Ich habe meine Ausrüstung nach Weil am Rhein liefern lassen (hat 20€ gekostet), da ich nicht wollte, dass meine Eltern davon erfahren. Vor dem großen Tag bin ich mit meinen Eltern nach Frankfurt gefahren, um dort einen wasserdichten Packsack zu kaufen, den ich dann an meinen Roller befestigt habe. Ich kann nicht mehr, wenn ich an meinen Roller denken muss ich weinen. Er war wie guter Freund, er hat mich 4 Jahre lang jeden Tag begleitet. Ich bin mit ihm durch die schöne Landschaften gefahren und er hat mich in dieser schweren Phase begleitet. Doch ich habe ihn verlassen. Es tut mir im Herz so weh. Doch das schlimmste ist, dass ich nicht weiß wo er ist und ob er überhaupt existiert. Diese ganzen Erinnerungen… Ich habe ein paar Bilder von ihm gemacht, ich weiß aber nicht mehr wo sie sind. Wahrscheinlich gelöscht. Ich habe nur noch die Bilder als er neu war und die nicht von mir sind.

Ruhe in Frieden

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